Unternehmensbesuch bei Remondis

18.08.2021   #gutvernetzt in der heimischen Wirtschaft zu sein bedeutet: sich miteinander im Austausch zu befinden, die Ziele des anderen zu kennen und darüber nachzudenken, wie man gemeinsam im beidseitigen Interesse mehr erreichen kann. Ganz unter diesem Eindruck stand unser heutiger Unternehmensbesuch bei der Remondis-Gruppe (Fa. Remondis und Fa. TSR) in Wehrendorf.
 

Wie sieht die Arbeit in einem modernen Recycling-Betrieb aus? Welche Schwerpunkte werden vor Ort in Wehrendorf gesetzt? Auf welcher Position sieht sich das Unternehmen im Wirtschafts-kreislauf? Und welchen Beitrag kann ein Global Player wie Remondis lokal in Bad Essen zum Thema Nachhaltigkeit leisten? 

 

Im Gespräch mit Geschäftsführer Stefan Schäfer, Niederlassungsleiterin Heike Redenius (Remondis) und Bodo Ragutt (TSR) konnten wir uns vor Ort ein Bild von der Arbeit machen. Ein ganz wesentlicher Teil der Aufgaben ist dabei die Sortierung und Trennung der Wertstoffe. Dabei sprechen wir tatsächlich über ganz viel Handarbeit … wenn diese aber getan ist, können die sortierten Stoffe (Papier, Metalle, verschiedene Kunststoffe) maschinell zu transportfähigen Gebinden verpresst werden, die dann wiederum ihren Weg zurück in den Produktionskreislauf finden. Lediglich nicht verwertbare Reststoffe werden in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt.

Wir wurden darüber informiert, das Remondis und auch die „Schrott-Tochter“ TSR beim Handling der Wertstoffe auf dem Gelände sehr hohe Qualitätsansprüche anlegen, um Umweltbelastungen im weitesten Sinne zu vermeiden. So können bei der TSR beispielsweise Stahlschrotte und Metallreste von Gewerbetreibenden und auch Privatpersonen angeliefert werden. Diese werden dann auf dem Platz aufbereitet und sortiert, um dann als Sekundärrohstoffe in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt zu werden. Dabei spielt die Bindung von Stäuben und Flüssigkeiten ebenso eine wichtige Rolle wie die Lärmvermeidung. Aus dieser Sicht der Dinge ist ein so intensiv zertifizierter Betrieb wie die Remondis-Gruppe ein qualifizierter Ansprechpartner für seine Kunden, die Kommune und auch für seine Nachbarn.

Als politische Vertreter waren wir mit unserem Bürgermeisterkandidaten Jens Strebe, den Gemeinderatskandidat*innen Christine Nierhaus, Christian van der Ahe und Torsten Homscheid sowie der Eielstädter Ortsratskandidatin Jutta Harmeyer vor Ort. Wir haben ein ganz offensichtlich verantwortungsbewusstes Unternehmen kennengelernt, das sich durchaus auch zu einem vergleichs-weise kleinen Standort wie Bad Essen bekennt. Davon zeugen nicht nur die vorgenannten Spezialisierungsüberlegungen, sondern auch das im wahrsten Wortsinne aufgeräumte (und an vielen Stellen ertüchtigte) Betriebsgelände. Besonders positiv ist uns dabei aufgefallen, dass auch heimische Betriebe aus Bad Essen in Bad Essen Kunde sind; so können Verkehre und unnötige Transportwege vermieden werden.

Auf meine Frage hin, ob denn die Nutzung des Mittellandkanals zur An- oder Ablieferung der Wertstoffe perspektivisch interessant werden könne, wurde ich auf die notwendige Lösung der Lagerkapazitäten hingewiesen. Sofern sich Flächen organisieren lassen, können Schiffsladungen und auch Bahnladungen derart vorkonfektioniert werden, dass sich der Transport wirtschaftlich lohnt. 

Es war ein abwechslungsreicher und aufschlussreicher Termin bei einem der größten und vielseitigsten Recyclingunternehmen Europas. Ich habe zugesagt, den Kontakt und einen wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen. Dabei müssen wir gemeinsam Rücksicht nehmen auf die lokale Leistungsfähigkeit, die notwendige Nachhaltigkeit und auch auf die übrigen (z.B. touristischen) Interessen der Citta-Slow-Kommune Bad Essen.